Als Peter Lambeck 1663 zum Bibliothekar des Kaisers wurde, lag Wien lediglich an der Peripherie der Gelehrtenrepublik – isoliert von den großen Zentren Paris und Rom. Der Grund hierfür lag unter anderem an der politischen Lage der Habsburger Monarchie unter Leopold I. Wissenschaftliche Bücher waren in Wien nur schwer erhältlich und entsprechend schlecht war die Hofbibliothek damals ausgestattet. Ihr Ausbau wurde daher zu einer großen Herausforderung für Peter Lambeck. Wie die Historikerin Dr. Vittoria Feola zeigen kann, wandte sich Lambeck hierzu jedoch nicht an seine Kontakte in Frankreich. Als eine wichtige Bücherquelle stellte sich vielmehr ein kaiserlicher Diplomat und Theologe in Venedig heraus.
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Ob Lambeck auch schriftlich mit dem „Sinologen“ Andreas Müller (1630-94, auch ein Norddeutscher und Bibliothekar) in Kontakt war? Hoffentlich lässt sich diese Frage später einmal durch die Lambeckforschung beantworten. Später, nach Lambecks Tod, 1682, wurde Müller sogar angeblich durch Kaiser Leopold nach Wien zitiert um chinesische Schriften zu lesen, aber diese Reise ist nicht wirklich belegt. Es wäre allerdings eine Katastrophe geworden, denn Müller konnte letztlich kein Chinesisch und hat mit dem verspielten Vertrauen seiner falschen Versprechungen eines „Chinesischen Schlüssels“ (denen Lambeck wohl auch glaubte) vielleicht die noch heute weite internationale Abgeschlagenheit der deutsche Ostasien- und Zeichenkunde zu den chinesischen Zeichen mitverursacht.
Lambecks Tätigkeit fällt auch mitten in die Zeit der europäischen und deutschen sinologischen Anfänge. Sinologierelevantes darunter würde uns sicherlich einige Rückschlüsse erlauben! Auch in diesem Sinne wünsche ich der Lambeckforschung viel Beachtung.
(C.S. "The Keys To The Chinese Characters")
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Warte gespannt auf die nächsten Episoden.