Als Caesar seinen großen Triumph feierte, war er der Herrscher der römischen Welt – und dennoch musste er sich schmähen lassen. Das verletzte und schmerzte ihn, jedoch konnte er es nicht unterbinden. In der politischen Kultur der Römer bot Macht allein keinen hinreichenden Schutz vor Beleidigungen, die in hoher Frequenz in den vielfältigen Kommunikationsarenen ausgetauscht wurden. Wie man damit umging und wie erreicht wurde, dass man einerseits hingebungsvoll Rache nahm, andererseits aber auch wieder kooperieren konnte, zeigt und analysiert Prof. Dr. Martin Jehne in seinem Vortrag.
Munich History Lecture
Welchen Beitrag kann die moderne Geschichtswissenschaft zur Erklärung der Welt leisten? Dies ist die Leitfrage der im Sommersemester 2011 etablierten Munich History Lecture.
Die Vorlesungsreihe will den spezifischen Beitrag der Geschichtswissenschaft zum Verständnis drängender Gegenwartsprobleme und Zukunftsfragen sichtbar und nutzbar machen. Sie durchleuchtet das historische Werden zentraler Entwicklungen bei der Entstehung der modernen Welt, wie die Grundlagen Europas und der Globalisierung, den Formenwandel von Krieg und Frieden, die Bedingungen von Wohlstand und Wirtschaftskrisen, die Ursachen von Massenverbrechen und Genoziden oder die Formierung multilateraler Regime und Ordnungssysteme. Zu diesen Themen nehmen herausragende, international bekannte Historiker und Historikerinnen aus dem Aus- und Inland Stellung.
Die Veranstaltungen richten sich an Lehrende und Studierende der LMU sowie an eine breitere Öffentlichkeit.
Die Reihe wird gefördert von der Münchner Universitätsgesellschaft und der Gerda Henkel Stiftung.