Eine Veranstaltung aus der Reihe Vorträge der Bibliothek für Zeitgeschichte
"Nicht durch Reden oder Majoritätsbeschlüsse werden die großen Fragen der Zeit entschieden … sondern durch Eisen und Blut." Mit diesen Worten begründete Otto von Bismarck am 30. September 1862 die Notwendigkeit höherer Militärausgaben. Zehn Jahre später hatten die Waffen gesprochen – im deutsch-französischen Krieg von 1870/71.
Die Gründung des autoritären, preußisch dominierten deutschen Kaiserreichs wurde gewaltsam erzwungen – gegen viele Widerstände, nicht zuletzt aus Süddeutschland. Die Jahre 1864-1871 waren aber auch für Dänemark und Österreich von zentraler Bedeutung – und nicht zuletzt für Frankreich, stand das neue Deutschland doch gewissermaßen an der Wiege der französischen Dritten Republik.
Christoph Jahr zeigt eindrücklich, dass nichts alternativlos war und alles hätte anders kommen können. Doch die Art und Weise, wie Preußen Deutschland erzwang, hatte Konsequenzen, die bis heute fortwirken.
PD Dr. Christoph Jahr, Historiker in Berlin, forscht und publiziert zur Militär- und Gewaltgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts sowie zur Vorurteils-, Antisemitismus- und jüdischen Geschichte.
Di, 10. November 2020, Beginn: 18 Uhr
Württembergische Landesbibliothek, Konrad-Adenauer-Str. 10, 70173 Suttgart
Anmeldung über www.wlb-stuttgart.de/reservierung/kultur