Absolute Unterstützung!!!
Ernsthaft, zur Sicherheit das eigene Poster mitbringen etc. - das kann man doch nur schreiben, wenn man selbst nie in der Situation war. Finanziell ausgebrannt, mit den Nerven am Ende und immer das Gefühl 'Alles was ich tue, reicht nicht' - so ist die Standardsituation als Doktorand. Die Situation Promovierender ist absolut unannehmbar. Der VHD trägt nicht zur Besserung bei. Allein vor 2 Jahren die Kommentare zur Preisverleihung. Ständig der Kommentar "Hoffentlich kommt das Projekt auch zum Ende!" - nicht selten ist das eine Frage der Unterstützung durch den/die Doktorvater/Doktormutter und vor allem Möglichkeiten der Finanzierung.
Abgesehen davon: als Teilnehmerin des Doktorandenforums 2016 (und Preisträgerin, also kein Kommentar aus Frust!) kann ich sagen, dass absolute Unsicherheit herrschte hinsichtlich der Anforderungen. Was sollte aufs Plakat? Wieviel Mühe soll man sich mit der ästhetischen Gestaltung geben? Ist Optik oder Inhalt wichtiger? Was sollte man in dem geforderten "Kurzreferat" thematisieren - nur Inhalt, oder auch Gestaltung? Dann die Präsentation in einem Zelt - häufig stand man Stunden da, ohne dass ein Besucher kam und Interesse zeigte.
Das schlimmste aber war wirklich die permanente Erinnerung daran, dass es ja so viele gibt, die nicht abschließen...sowohl bei der "Eröffnungsrede" (anwesend: die Doktoranden und die Jury) zum Doktorandenforum, als als auch bei der Festveranstaltung, bei der die Preise verliehen wurden. Permanent der Hinweis: na hoffentlich kommt das noch zum Ende.
Ich denke, dass in vielen Fällen, in denen Doktorarbeiten nicht zum Ende kommen, der Fehler auch im System zu suchen ist (wieder: keine Kritik aus Frust; ich habe abgeschlossen). Wie finanziert man diese Zeit? Hat man ausreichend Unterstützung vom/von Doktorvater/Doktormutter? Hat man Hilfe (die braucht man einfach!), um sich ein Netzwerk aufzubauen? Etc., etc.
Ein Doktorand/eine Doktorandin hat so viele Hindernisse und Hürden zu nehmen - vor allem, wenn er/sie im wissenschaftlichen Betrieb bleiben will. Da sollte es viel mehr Hilfestellungen geben. Und da sollte vor allem auch eine ansprechendere, besser unterstützte Präsentation möglich sein, als es bisher der Fall war (wieder: kein Frust! Ich hab ein Glück Kontakte knüpfen können).
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Danke für diese Perspektive auf den tatsächlich rätselhaftesten Punkt, die "Mordlust", in der die männliche Aggressivität endgültig jede zivilisierte Gezähmtheit und jede Affektkontrolle verliert und monströses Untaten-Potenzial erhält. Ich frage mich allerdings, ob der Kern der Hypothese richtig ist: "Die Mordlust hat schlimmere körperliche Motoren: Angst des fragmentierenden Körpers vorm Untergang; vorm Verschlungenwerden von den umgebenden Realitäten."
Die Angst vor einer Bedrohung kann logischerweise immer psychische Energie bereitstellen, also "motivieren". Es gibt allerdings ein zweites Motiv, das gerade bei diffusen Auslöschungswünschen viel regelmäßiger zu beiobachten ist: Hass. Hass ist gekennzeichnet als der Wunsch, dass etwas nicht existieren soll. Solcher Hass kann sich auch auf Gegenstände beziehen, auf Tiere, auf Bäume, also "auf alles, was existiert", oder eben relativ häufig auf andere Menschen oder Menschengruppen, manchmal auch auf sich selbst. Hass drängt innerlich auf die komplette Beseitigung, gebiert diesen Wunsch, zu zerkleinern, zu verbrennen, zu töten, verschwinden zu lassen. Bei Menschen gehen die Auslöschungswünsche verschiedene Wege: Bei einigen besonders hilflosen "Männerkörpern" den Weg nackter Spontangewalt, bei gebremsteren Charakteren den Weg des Deligierens an Interessenvertreter, und die Schlauen organisieren Propaganda für "politische Lösungen" wie Abschieben, Einsperren, Burggräben ziehen etc. Der schlaue Hass ist unkörperlich, stammt aber aus dem gleichen Wunsch nach Beseitigung des Verhassten wie bei den "mordlüsternen" Körpern das persönliche Ausagieren des Wunsches in wörtlicher Form.
Jetzt bliebe zu fragen, wo der Hass auf X jeweils herkommt. Die Möglichkeit zum Hass hat wohl jeder und jede, kommt auch in jedes Menschen Leben vor (siehe z.B. wie Theweleit selbst an einer Stelle quasi nur die "Beseitigung" gewisser Leute für eine mögliche Lösung hält, im Sinne eines Unsichtbarmachens oder Verschwindenlassens aus der Öffentlichkeit).
Der Hass auf Fremde und Andersartige könnte allerdings tatsächlich seine Ursachen im ungeschützten Jungenkörper haben. Jungen müssen in einem charakteristischen Zwiespalt aufwachsen, der für Mädchen genau nicht gilt (da gibt es andere Grundkonflikte): Sie sollen nicht weinen, stark sein, Sieger sein etc., sind aber tatsächlich so schutzlos und liebebedürftig wie jedes Kind.
Vermutlich liegt da ein Grund, warum Jungen sehr früh anfangen mit Bewaffnung zu liebäugeln - der Stock ist der ersehnte Kraftzuwachs. Und dass sich auf den Fremden dann das General-Trauma projiziert, als Kind den Größeren überall ausgeliefert zu sein, während man sich doch stark und mutig fühlen sollte, erscheint mir nachvollziehbar.