Soziale Verantwortung der Arbeitgeber gegenüber ihren Arbeitnehmern (auch bei den Kruppianern u.ä. beobachtet) wäre in der Tat wünschenswert, ist aber nicht ausgestorben. Die Umstellung eines einzelnen Unternehmens kann aber ohnehin nichts bewirken. Man sollte aber hier nun auch kein Fass aufmachen, in dem man die Themen Mindestlöhne und Kurzarbeit in die Manege wirft. Ford war damals in gewisser Weise ein Gegenentwurf zum Manchester-Kapitalismus. Was haben wir heute? Den Heuschrecken-Kapitalismus? Wie immer man das hyperbeschleunigte, globalisierte und auf nicht existierenden Werten basierende Wirtschaftssystem nennen möchte, in dem wir uns bewegen, mit Fordismus können wir die großen Fragen von heute nicht mehr beantworten. Das riecht doch zu sehr nach Staat im Staat, nach einem Werkssozialismus sozusagen. Ich persönlich denke bei Ford immer gleich an die damaligen Stellenangebote, in denen explizit darauf hingewiesen wurde, dass Juden natürlich keine Anstellung bekommen können. Deswegen darf man alle anderen Ideen und Leistungen Fords nicht unter den Teppich kehren, aber das heutige Unternehmen Ford ist nur noch eines von vielen - weder sonderlich sozial noch sonderlich innovativ. Das zumindest hätte er nicht gewollt. Wenn selbst das eigene Unternehmen den Pfad des Fordismus verlassen musste, kann man daran vielleicht ablesen, dass er einfach ausgedient hat. So schön eine nostalgische Vision von Vollbeschäftigung bei guten Löhnen auch sein mag.
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Ich schätze sowohl die Institution sowie ihre Arbeit, aber einen Kommentar muss ich kurz loswerden: Ist es denn unbedingt nötig, zumal es hier wirklich um deutsch-deutsche Geschichte geht, mit Anglizismen zu arbeiten? Muss selbst eine Institution wie diese hip und trendy sein? "History goes public" - manchmal kann man derartige Parolen einfach nicht mehr hören....