Seit Januar reißt die Berichterstattung über die Ereignisse im Nahen Osten und Nordafrika nicht ab. Das Jahr 2011 markiert mit dem „arabischen Frühling“ für viele Menschen in der islamischen Welt eine bedeutende Zeitenwende. Nach den relativ friedlichen Systemumbrüchen in Tunesien und Ägypten kam es entlang der nordafrikanischen Mittelmeerküste und nahezu auf der gesamten arabischen Halbinsel zu großen Protestwellen. Die Bilder von friedlichen Demonstranten aus verschiedensten politischen Lagern und sozialen Schichten, die sich aus eigener Initiative über Facebook organisieren und couragiert für mehr Mitsprachrecht und politische Beteiligung protestieren, gehen um die Welt.
Viele neue Fragen dominieren seither Nachrichten, Feuilletons und auch die Köpfe der Menschen in der westlichen Welt. Wohin führt die neu gewonnene Freiheit? Wie werden sich die Proteste auf andere Länder Asiens und Afrikas auswirken? Wird die Freiheitsbewegung der Wegbereiter für die Demokratisierung Arabiens sein? Welche Rolle haben Religion, Tradition und Glaube bei den Menschen in der Region? Und wie wichtig wird die islamische Religion dort in Zukunft sein?
In diesem L.I.S.A. Dossier liefern Geisteswissenschaftler, die sich mit der Geschichte, Kultur und Tradition der Region und des Islam auseinandersetzen, Antworten und Erklärungen zu den Umbrüchen in der arabischen Welt.
Autorin: Eva Kammann