Am 22. Juni jährt sich der deutsche Überfall auf die Sowjetunion zum 70. Mal. Dieser Krieg war von Beginn an ein ideologischer Vernichtungskrieg, zu dessen Motivlagen Antikommunismus und Antisemitismus gehörten. Allein zwei Millionen sowjetische Kriegsgefangene wurden durch die Nationalsozialisten ermordet. Bisher findet die Beschäftigung mit diesem wesentlichen Aspekt des Nationalsozialismus nur wenig Eingang in das historische Lernen. Der aktuelle Jahrestag bietet uns den Anlass und die Gelegenheit auf diese Lücke aufmerksam zu machen und einige Anregungen für die Reflexion und Praxis zusammenzustellen.
Wigbert Benz gibt in seinem Essay didaktische Hinweise für eine Thematisierung des Krieges gegen die Sowjetunion im Unterricht.
Maciej Wyrwa von der polnischen Stiftung Zentrum Karta beschreibt, warum aus seiner Sicht der deutsche Überfall auf die Sowjetunion im polnischen Geschichtsnarrativ nur eine untergeordnete Rolle spielt.
Oleksandra Bienert gibt uns einen Einblick in die Aktivitäten des Internationalen Forums der Geschichtswerkstatt Europa in Kiew, das aus Anlass des Jahrestages ausgerichtet wird.
Die praktische Arbeit am historischen Ort des deutsch-russischen Museums in Berlin-Karlshorst steht im Mittelpunkt des Aufsatzes von Julia Franke.
Zum LaG-Magazin: 70. Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion