Der hier wiedergegebene Aufsatz von Leopold Ranke aus dem Jahr 1830 über den Triumphbogen des Claudius ist – soweit ermittelbar – heutzutage nicht bekannt, und es ist sogar durchaus zweifelhaft, ob er den Zeitgenossen, von wenigen Ausnahmen abgesehen, geläufig war. Der Text erschien beinahe anonym, jedenfalls nur mit einem „R.“ gezeichnet, und auch in Repliken und weiteren Einlassungen war stets nur vom „Autor“ die Rede; Rankes Name wurde nicht genannt, auch von seinem Freund und damaligem Förderer Eduard Gerhard nicht. Anhand einiger mehr oder weniger versteckter Hinweise lässt er sich aber doch zweifelsfrei identifizieren und zuordnen.
Der Aufsatz wird hier zugleich in die Lebens- und Forschungsgeschichte Rankes eingeordnet. – War es ein für den Ranke der damaligen Jahre typischer Beitrag? Ich meine auch das zeigen zu können. Es ergeben sich aussagekräftige Parallelen zu den Kritiken und Antikritiken, die Ranke mit seinem "Gegner" Heinrich Leo tauschen musste. Alles in allem kann man diesen archäologisch-kritischen Aufsatz als einen der wesentlichen Beiträge einstufen, in deren Verlauf Ranke zu einem sich seiner Methoden, seiner Standards und seiner spezifischen Leistungen bewussten Autor wurde.
Der Aufsatz ist den einordnenden Erörterungen, die den wesentlichen Teil des Aufsatzes ausmachen, im italienischen Original und in einer pragmatischen Übersetzung beigegeben; einer Übersetzung, die den originalen Wortlaut wiederzugeben versucht.
Übersicht:
- Einleitung.
- Ranke als Extraordinarius in Berlin.
- Implizite und explizite Kritik an Rankes Historiographie.
- Rankes Beitrag zum „Bulletino dell’Instituto di Corrispondenza Archeologica“.
- Text und Übersetzung.
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