In einer Woche diskutiere ich bei der Premiere des neuen Formats "Der Geschichtstalk im Super7000" hier bei L.I.S.A. mit Prof. Dr. Antje Flüchter (Bielefeld), Prof. Dr. Eva Schlotheuber (Düsseldorf) und Prof. Dr. Marko Demantowsky (Basel) das Thema: "Wahlkämpfe als Geschichtskämpfe? Politik historisch". Dabei wird es weniger um die historische Einzelbetrachtung vergangener Wahlkämpfe gehen, sondern vielmehr um die Frage, welche Vorstellungen von Geschichte sich insbesondere im gegenwärtigen Wahlkampf erkennen lassen. Wie verorten die Parteien welche Vorstellung von Geschichte in ihren Kampagnen? Auf welche Geschichtsbilder wird dabei zurückgegriffen? Mit welchen Dimensionen von Zeit kokettieren die Wahlkämpfer?
L.I.S.A.live: "Wahlkämpfe als Geschichtskämpfe? Politik historisch"
Der Geschichtstalk im Super7000 | Do, 14.09. | 20.00 Uhr
Aufruf
Sollte Ihnen im Wahlkampf etwas aufgefallen sein, was sich auf Geschichte bezieht, können Sie sich gerne in die Debatte einschalten. Wie sehen Sie das Verhältnis von Vergangenheit und Zukunft in der Politik der Gegenwart?
Schreiben Sie uns in den Kommentaren - hier bei L.I.S.A., auf Facebook oder Twitter (#gts7000) - falls Sie schon im Voraus zu unserer Sendung am kommenden Donnerstag beitragen möchten.
Wir freuen uns über jede Anregung!
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Kommentar
Im August 2017 wurde immer wieder Außenminister Sigmar Gabriel in den Medien zitiert, Europa wäre 1914 "schlafwandlerisch in den Ersten Weltkrieg marschiert". Er bezog sich dabei auf Christopher Clarks "The Sleepwalkers", 2013 in deutsch "Die Schlafwandler - wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog."
Nun weiß ich nicht, ob sich der Minister wirklich die Zeit nahm, die fast 900 Seiten zu lesen oder ob er nur beraten wurde. Aber bekanntlich entspricht der Titel leider nicht ganz dem Inhalt des Werks. Darüber gab es nach Erscheinen des Werks unter Historikern und Journalisten eine ausführliche Debatte.
Ein Schlafwandler tappt im Dunkeln und ist nicht bei Bewusstsein. Dagegen haben die Machthaber Europas im Sommer 1914 nicht geschlafen. Sie waren äußerst aktiv und durchaus wach. Sie glaubten ganz genau zu wissen, was zu tun ist. Die "Falken" setzten sich überall durch. Die Politik konnte und wollte den Krieg nicht verhindern. Das Problem war nur, sie verschätzten sich total in den Auswirkungen und unterschätzten den jeweiligen Gegner. Es war auch nicht so, dass es vorher keine Diplomatie und Gespräche gegeben hätte. Nur hat man ab einem gewissen Punkt "das Heft aus der Hand gegeben" und die Sache den Militärs überlassen. Damit lief eine Maschinerie an, die nicht mehr zu stoppen war. Die Folgen der Katastrophe sind allgemein bekannt.
Im historischen Zusammenhang betrachtet war somit die Beschreibung der Situation im Vergleich zur heutigen, aktuellen Lage in der Welt nicht ganz passend oder sogar falsch.