Studierende geisteswissenschaftlicher und vor allem archäologischer Disziplinen kennen die Fragen: Welche berufliche Zukunft wartet nach dem Studium? Welche Berufsfelder gibt es außerhalb von Forschung und Ausgrabungen? Was zeichnet AbsolventInnen der archäologischen Disziplinen aus? Der Workshop "Archäologiestudium - und dann?" der im Mai an der Universität Bonn stattfand, sollte wenigstens einige dieser Unsicherheiten aus dem Weg räumen. Ziel war es, einen Blick auf die Kompetenzen und Fähigkeiten zu werfen, die Studierende im Laufe ihres Studiums erwerben. Im Interview sprechen Evelyn Hochheim, Karriereberaterin und Trainerin des Workshops, sowie zwei Teilnehmerinnen, Eva Kanis und Anna Honikel, über ihre persönlichen Erfahrungen und Vorstellungen.
"Stärken, Kompetenzen und Erfahrungen klar benennen"
L.I.S.A.: Frau Hochheim, Sie waren als Trainerin an dem Workshop “Archäologiestudium und dann?“ beteiligt, der im Rahmen des 19. Internationalen Archäologenkongresses in Bonn stattfand. Was hat Sie veranlasst, an dieser Veranstaltung mitzuwirken?
Hochheim: Als Coach für Bewerbungsfragen weiß ich, wie herausforderungsreich der Einstieg in das Berufsleben sein kann. Was meiner Erfahrung nach AbsolventInnen dabei häufig am schwersten fällt, ist zu benennen, was sie im Studium eigentlich gelernt haben. Das liegt daran, dass gerade die wichtigen Kompetenzen oft schleichend erworben werden. So lernt man nicht von einem Tag auf den anderen, wie man Wissensbestände recherchiert, verdichtet und aufbereitet, wie man klar strukturierte Texte schreibt oder sich in immer wieder neue Sachverhalte hineindenkt. Oft ist ein Reflexionsprozess notwendig, um diese Kompetenzen benennen zu können.
Diese Selbstanalyse ist so wichtig, weil Kompetenzen den Startpunkt der beruflichen Orientierung bilden. Um zukünftige Tätigkeitsfelder ausloten zu können, muss man letztlich wissen, was man gut kann und welche Fähigkeiten für potenzielle ArbeitgeberInnen interessant sind. Und auch die Bewerbungsphase kann nur dann erfolgreich enden, wenn BewerberInnen in der Lage sind, ihre Stärken, Kompetenzen und Erfahrungen klar zu benennen und mit Beispielen zu belegen.
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