Das Humboldt Forum in Berlins Mitte soll eine Begegnungsstätte für die Menschen der ganzen Welt werden, ein Platz der Kultur und der kulturellen und politischen Reflexion. Das hat Tradition. Der Ort war seit Grundsteinlegung der Hohenzollernresidenz 1443 vielen Veränderungen unterworfen und oft umkämpft. Immer aber stand er in enger Beziehung zur Öffentlichkeit.
Das Schloss glänzte nach seinem Umbau um 1700 als barocke Residenz, wurde wichtiger Verwaltungsort mit Nutzungen durch Kabinette, Kanzleien, Kassen, Gerichte und Archive, war Schauplatz der Ausrufung der »freien sozialistischen Republik Deutschland«, war Museum.
Nach dem Zweiten Weltkrieg abgerissen, entstand auf seinen Fundamenten erst ein Aufmarschplatz, ab 1973 dann der Palast der Republik, in dem die Volkskammer der DDR tagte, der aber auch ein »Ort der Fröhlichkeit und Geselligkeit« für die Bürger sein sollte. 1990 wurde der Palast der Republik geschlossen, von 1998 bis 2008 nach und nach unter großer Anteilnahme abgerissen. Nun ist das Humboldt Forum fast fertig.
Die historischen Brüche und Kontinuitäten an diesem »öffentlichen Ort« sichtbar zu machen, ist Ziel der Tagung. Untersucht und diskutiert werden soll, ob und welche Rolle die Öffentlichkeit auf dieser Bühne spielte, ob sie selbst handelte, von Handelnden instrumentalisiert wurde oder nur zuschaute.
Ein öffentlicher Ort. Berliner Schloss - Palast der Republik - Humboldt Forum
03.11.2016 – 04.11.2016 | Humboldt-Universität Berlin, Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum
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Reaktionen auf den Beitrag
Kommentar
ein gedruckter Tagungsband ist nicht geplant; die Beiträge werden aber online bei perspectivia.net, der Publikationsplattform der Max Weber Stiftung erscheinen.
Demnächst können Sie die Beiträge der Tagung auch als Videos hier bei L.I.S.A. nachsehen.
Mit herzlichen Grüßen
Truc Vu Minh
Kommentar
ich würde gern wissen, ob es "Memoires" aus dieser Veranstaltung entstehen (Ein öffentlicher Ort). Mit anderen Worten: Wird es eine gedruckte Version der Beiträge je geben? Für Ihre Information bedanke ich mich im voraus. Jimena Prieto