Vor 25 Jahren haben sich die politischen Ereignisse in den Staaten entlang des „Eisernen Vorhangs“ geradezu überschlagen. Die Nachrichtenagenturen der Welt kamen mit der Berichterstattung kaum noch nach, nahezu jeden Tag konnte eine politische Sensation nach der anderen vermeldet werden.
Die Nachkriegsregime in Europa lösten sich mit einer Geschwindigkeit auf, die noch zu Beginn des Jahres 1989 niemand für möglich gehalten hätte. Schauplatz dieser Abfolge welthistorischer Ereignisse waren vor allem die beiden deutschen Staaten. Die Hauptrolle auf der Weltbühne spielten die Menschen in der DDR. Montagsdemonstranten und Botschaftsflüchtlinge zwangen die SED-Herrschaft in die Knie. Die Mauer fiel ausgerechnet am symbolträchtigen 9. November, die Vereinigung beider deutscher Staaten folgte knapp ein Jahr später am 3. Oktober 1990.
In diesem Jahr jährt sich Deutsche Revolution bereits zum zwanzigsten Mal. Grund genug, mit gebührenden zeithistorischem Abstand die Abfolge der Ereignisse noch einmal Revue passieren zu lassen. Grund genug aber auch, den aktuellen Forschungsstand abzurufen. Und Grund genug auch, die gesellschaftliche Debatte über die deutsche Teilung und ihre Überwindung neu anzustoßen.